„Abrahams Höhlen“


Drei Gebets- und Andachtsräume -

Für jede der drei abrahamitischen Weltreligionen einer. Alle drei sind mit gemeinsamen Elementen aus der Stammes-/ und Kulturgeschichte der drei monotheistischen Weltreligionen – dem Judentum, dem Christentum und dem Islam sparsam ausgestattet und geschmückt.


Der zentrale Hauptraum wird Freitags von den Muslimen genutzt und zum gemeinsamen Gebet „bespielt“, am Samstag dann dient er den Juden für den Sabbat, am Sonntag den Christen für deren Messe und Gottesdienst.
 

Selbstverständlich bedarf es immer wieder auszuhandelnder Ausnahmen – etwa wenn die jüdische Gemeinde bereits am Freitagabend nach Sonnenuntergang den Sabbat nicht zu Hause, sondern auch in größerem Rahmen gemeinsam begehen will etc.

Ornamente und Ausstattung der drei Räume sollen ähnlich wie auf den Euro-Scheinen die gemeinsamen Wurzeln und Typologien aufzeigen und betonen. Blütezeiten gab es immer nur, wenn Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Kulturen ausgearbeitet wurden – wenn man sich der Unterschiede bewusst war, aber bestrebt war, den Gegenüber zu achten und – ihn und seine Herkunft, seine Erfahrung, sein Wissen als Bereicherung anzunehmen. Dies manifestiert sich immer wieder gerade auch baulich – in der Baugeschichte von Monumental- wie auch von Profanbauten.

Natürlich geht es hier noch weiter um die Herausforderung, einen solchen Planungs- und Bauprozess überhaupt anzustoßen.

 

 


Hier soll wie bei den (Fach-) Hochschulen für internationale und Interkulturelle Entwicklungs-Zusammenarbeit
(
S I n I C C o l) der Grundstock für eine „öffentliche Diskussion“ – und bald vielleicht gar eine Ausschreibung gelegt werden. 

Gleichwohl sollen hier mutige Sponsoren / Investoren, Städte und Gemeinden – aber auch Nutzer – in diesem Falle sowohl engagierte Geistliche – Rabbiner, Imame und Pfarrer als auch bürgerliche Initiativen und Einzelpersonen angesprochen und für solche gemeinsam weiter auszuarbeitende Ausschreibungen gewonnen werden.

 

Sponsoren / Investoren sollen eben zu Investitionen für solche Initiativen ermutigt werden. Dies betrifft auch maßgeblich „nachhaltige mittel- und langfristige Gewinnmöglichkeiten“.

Städte und Gemeinden sollen dazu ermutigt werden, geeignete Baugrundstücke für solche Initiativen auszusuchen und anzubieten. Letztlich geht es darum, Städte – insbesondere die mitteleuropäische Stadt als „Stadt für alle Menschen - gleich welcher sozialen und ethnischen Herkunft“ um-, weiter- und neu zu bauen.

Engagierte Geistliche – Rabbiner, Imame und Pfarrer sollen zu solchen Schritten aufeinander zu ermutigt werden. Dies werden ihnen trotz zu erwartender zunächst lautstarker Widerstände auch die Mehrheiten ihrer Gemeindemitglieder bald danken.
Bürgerliche Initiativen und Einzelpersonen sollen als „ideelle und materielle Unterstützer“ – im Zuge von Geld und Information („Spread the word“ – also – „Bitte Teile diese Information / diese Website!“) gewonnen werden.

 

Letztlich geht es auch darum, endlich ein Ende des (selbst-) zerstörerischen „Kampfes der Kulturen“ einzuleiten. Zumal in Europa – zumal in Deutschland mit seiner Geschichte des 20. Jahrhunderts. Und – das hat überhaupt nichts mit „Wehrlosigkeit“ zu tun. Eher mit vorausschauender – und klug die Trümmer der jüngsten Vergangenheit betrachtender Klugheit.

 

Ein „Europa der Regionen“ und der darin friedlich zusammen lebenden Völker konnte unter dem Vorzeichen des „Kampfes der Kulturen“ nicht entstehen. Nationale Egoismen und Diktate beherrschten bald alles, was da immer wieder neu geteilt und beherrscht wurde.

Auf den Euro-Scheinen ist die Idee der gemeinsamen kulturellen Wurzeln durch die verschiedenen (Bau-) Epochen sinnfällig dargestellt. Auch die drei monotheistischen Weltreligionen weisen diese Gemeinsamkeiten – nicht nur in Baustilen und Ornamentik auf.

Dies bedeutet in keinster Weise, dass hier ein blindwütiger Assimilationsprozess vonstatten gehen soll.

 

„Erfahrungswissen“ ist ein wesentlicher Bestandteil einer jeden Kultur. Zur Verständigung genügt häufig ein Blick – eine Geste. Um miteinander oft auf engstem Raum zu leben, zu wohnen, zu arbeiten bedarf es der Sprache und vieler anderer komplexer Systeme der „Kommunikation“. Und der (Schutz-) Räume, die diesen Austausch ermöglichen.

„Respekt“ ist dabei immer der Respekt vor der (Lebens-) Erfahrung des Anderen.

Das „Bruchstückhafte“ – „Fragmentarische“, das vielen Prozessen und Formen in ihrer Entwicklung durchaus eigen ist sollte nicht zur weiter gehenden Zersplitterung geführt werden. Unsere Aufgabe sollte vielmehr sein, die Dinge – und die Menschen zusammen zu bringen.

Somit sollte uns selbst und anderen geholfen und – sinnvolle Arbeit – vielleicht gar – gemeinsames Glück gegeben werden.

 

Davon abgesehen – Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum – Orte, an denen Menschen willkommen sind und nicht sich in Hinterhöfen verstecken – solche Orte der Begegnung – der Andacht und des Gebetes sollen für alle – Gläubige der drei monotheistischen Weltreligionen wie anderer Glaubensrichtungen – aber auch für bekennende Atheisten – für „jedermann und jede Frau“ offen sein.

Eine demokratische, pluralistische und in sich offene Gesellschaft erfordert auch den Respekt vor allen Lebensinhalten und –entwürfen, so lange diese nicht den Anderen in diesem persönlichen Recht – in seinen / ihren Freiheiten einengen. Insofern erhöhen solche Räume auch die öffentliche Sicherheit.  

 

Bilder: Erste Vorentwurfs-(Ideen-) Skizzen für „Abrahams Höhlen“ als achteckiger Zentralkörper / Oktogon mit Glockenturm / Campanile / Minarett als „Euro-Collage“. Die auf den Euro-Noten 5 bis 500 Euro dargestellten Bauelemente aus der gemeinsamen Geschichte – Öffnungen und (Brücken-) Tragwerke sind hier auf, über und in die Baukörper gelegt.

Auch eine zweite Variante als längsrechteckiger Baukörper wird in einer Grundriss- und Ansichtsskizze dargestellt.
Es handelt sich hier um reine, ortlose „Ideenskizzen“, die lediglich zu Diskussion und - zum offenen Nachdenken über Möglichkeiten – andere „zukunftstaugliche“ Wege als die zuletzt eingeschlagenen, bisweilen recht ausgetreten erscheinenden Trampelpfade anregen sollen.


 

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© Stefan Frischauf